Unser kanadisches Weihnachten

Hi,
Wir haben beide in unserem Dezember Update ein bisschen der unser persönliches Weihnachtsfest in Kanada geschrieben und erzählt was wir so unternommen haben. In diesem Blogpost wollen wir gerne nochmal auf ein paar Traditionen eingehen, die wir erleben durften.

Elf on the shelf
Eine Tradition die sich hier erst in den letzten Jahren entwickelt hat, jetzt aber (zumindest hier in Nova Scotia) relativ bekannt ist, ist der "the elf on the shelf". dabei handelt es sich um eine kleine Puppe, die aussieht wie ein Weihnachtself und vom ersten bis zum 24. Dezember da ist.
Die Idee dahinter ist, dass der Elf nachts zurück zum Nordpol geht um dem Weihnachtsmann darüber Bericht zu erstatten, wie sich die Kinder tagsüber verhalten haben.
Jeden Morgen sitzt er dann an einer anderen Stelle im Haus und macht lustige Sachen, allerdings darf er nicht berührt werden, da er sonst verschwindet.
Diese Tradition wird glaube ich nur in Familien mit jüngeren Kindern gelebt und da meine jüngste Gastschwester 8 ist, hatten wir einen Elf. Unser Elf hieß Daniel und es war schwieriger als gedacht für jeden Tag einen Platz zu finden, wo er sitzen  und etwas machen konnte, zum Beispiel saß er an einem Tag mit einer Barbie meiner Gastschwester in einem Auto und an einem anderen hing er an einem Seil, die durch das ganze Wohnzimmer gespannt war. Meine Gastschwester war jeden Morgen total aufgeregt, was sehr süß war.

The Pickle
Eine Tradition die angeblich sogar aus Deutschland kommt, von der ich vorher aber noch nie gehört habe, ist, dass man einen Tannenbaumschmuck in Form einer Gewürzgurke irgenwo am Weihnachtsbaum versteckt und wer sie findet hängt sie dann an eine andre Stelle, bis sie einer anderer findet usw.
Wer die Gurke als letztes versteckt hat, darf seine Weihnachtsgeschenke als erstes auspacken.

Stockings
Eine sehr bekannte und verbreitete Tradition in Kanada und auch den USA sind die sogenannten Stockings, also Socken die man am Kamin aufhängt und Santa Claus dann in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember mit vielen kleinen Geschenken und Süßigkeiten auffüllt. Auch unsere Gastfamilien haben diese Tradition gefeiert und das war das erste Geschenk was wir am 25. morgens öffnen durften, bevor wir danach alle anderen Geschenke geöffnet haben, denn in Kanada öffnet man die Geschenke traditionell erst am Weihnachtsmorgen.


Matching Pyjamas 
Eine relativ neue Tradition, die aber immer mehr Familien übernehmen sind zusammenpassende  Schlafanzüge. Auch meine Gastschwester und ich hatten den gleichen Schlafanzug wie meine restliche Gastfamilie. Man kann damit rechnen, dass man am 25. nicht lange ausschlafen kann, besonders nicht mit kleinen Gastgeschwistern, weil diese einen morgens ganz aufgeregt wecken werden, um die Geschenke noch im besonderem Weihnachtsschlafanzug auszupacken.


Weihnachtsfilme 
Was gibt es schöneres as eingekuschelt mit deiner Familie oder in diesem Fall der Gastfamilie auf dem Sofa zu liegen und ganz viele traditionelle Weihnachtsfilme zu gucken um so richtig schön in Weihnachtsstimmung zu kommen? Meine Gastfamilie und ich haben ganz viele Weihnachtsfilme zusammen geguckt. Zum Beispiel "The Grinch" oder "Home Alone" und "Christmas Inheritance"und "A Christmas Prince" oder "It´s a wonderful life".... .

Cookies for Santa 
Was in Deutschland der Weihnachtsmann ist ist in Nordamerika Santa Claus. Das Christkind, was in manchen Teilen von Deutschland die Geschenke bringt, kennen die Kanadier gar nicht. Die meisten Familien und so auch unsere Gastfamilien stellen an Heilig Abend bzw. Christmas Eve einen Teller mit Keksen und Milch und natürlich einer Möhre für Santa und seine Rentiere raus, damit diese eine kleine Stärkung für den langen Weg haben. Am nächsten Morgen, wenn dann alle Geschenke da sind und die Socken randvoll sind, sind die Kekse weg.


Christmas Dinner 
Das typische Weihnachtsessen am 25. abends ähnelt dem Thanksgiving dinner sehr, dass heißt es gibt wieder ein Truthahn dinner mit Stuffing, mashed Potatoes und unterschiedlichem Gemüse. Nur das es anstelle von Kürbiskuchen Weihnachtsgebäck wie zum Beispiel short bread.


Kitsch 
Bunte Lichterketten, Kunstschnee, wild blinkende Figuren und Rentiere, künstliche Weihnachtsbäume,komplett geschmückte Häuser von innen und von außen. Ich musste bei manchen Häusern wirklich staunen, weil ich vorher noch nie so ein bunt geschmücktes Haus gesehen habe außer vielleicht Einkaufszentren in Deutschland.  Natürlich feiern nicht alle Nordamerikaner so bunt und zwischen jeder menge Kitsch und Plastik, aber generell fällt die Dekoration schriller und viel größer aus als in Deutschland.


Traditionen, auf die wir beide leider verzichten mussten 
Obwohl wir beide ein wunderschönes Fest hatten, haben wir natürlich unsere Familien, aber auch ein paar Traditionen vermisst, die uns sonst immer in Weihnachtsstimmung versetzten.
Zum Beispiel habe ich sehr die Adventszeit vermisst. Es gab keinen Adventskranz und obwohl ich einen Adventskalender hatte, hat es mich nicht so in Weihnachtsstimmung versetzt wie in Deutschland, weil meine Gastfamilie keine hatte. Es gibt zwar ein paar Familien, in denen die Kinder welche haben, aber eigentlich ist das hier keine große Tradition.
Natürlich haben wir beide auch Traditionen vermisst, die sehr speziell in der Familie sind, zum Beispiel singen und hören meine Familie und ich immer viele Weihnachtslieder zusammen und bauen unsere eigene Krippe und gehen dafür Moos sammeln, weil wir diese immer auf einem großem Brett so realistisch wie möglich nachbauen.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass hier in Nordamerika an Weihnachten eher die Geschenke im Vordergrund stehen und viele nicht mehr zur Kirche gehen oder Jesus Geburt feiern. Die Werbung kontrolliert das ganze Fest noch mehr als in Deutschland. Aber sicherlich gibt es auch in Kanada religiöse Familien und in Deutschland unreligiöse. Da ich aber aus einer religiösen Familie komme und wir auch zum Gottesdienst gehen und meine Gastfamilie nicht in die Kirche geht, habe ich das schon vermisst.

Trotzdem hatten wir beide ein schönes Weihnachtsfest und haben viele neuen Erfahrungen gemacht und neue Traditionen kennen gelernt. Wir sind sehr dankbar, dass wir hier sind und Weinachten mit unserer Gastfamilie erleben durften.




Bis bald, 
Pauline&Esther 



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